Modernes Nageldesign: Extreme Nagelformen – alles was du wissen musst!

Immer wieder gibt es neue Nageldesignformen, die Trends setzen und neuartige Looks ermöglichen. Doch was zeichnet die aktuellen extremen Nagelformen aus? „Diese Nagelformen haben einige Dinge gemeinsam: Sie haben einen stark gebogenen Tunnel, werden sehr dünn gearbeitet und die Nageloberseite verläuft in der Seitenansicht vergleichsweise gerade von hinten bis zur Spitze. Sie lassen sich mit Gel, Acrylgel und Acryl gleichermaßen gestalten. Mit klassischen Tips sind diese extremen Formen nicht so einfach umzusetzen wie mit einer Schablone, weil man sich die Schablone so ansetzen kann, wie man es braucht. Das schaut am Anfang total irre aus, weil die Nagelunterseite durch die außergewöhnliche Form beim Blick von der Seite zur Nagelspitze hin nach schräg oben verläuft“, sagt unsere Nageldesignerin Nini. 

Was ist der Apex?

Bei der Beschreibung der modernen extremen Nagelformen wirst du immer wieder auf den Begriff „Apex“ stoßen. Dieser bezeichnet im Nageldesign den höchsten Punkt der Modellage, wenn man von der Seite auf den Nagel schaut. Viele Nageldesigner:innen kennen diesen Punkt auch als Stresspunkt. Je länger der Nagel, desto länger wird auch der Apex gestaltet, um ein harmonisches Bild zu bekommen und für Stabilität zu sorgen. Bei den klassischen Nagelformen findet sich der Apex ungefähr mittig auf dem Nagel, während er bei den modernen, extremeren Formen meist wesentlich weiter hinten in Richtung Nagelmond gesetzt wird.

Was sind C-Curve oder Tunnel?

Besonders bei den extremen Nagelformen ist es erwünscht, dass der Nagel, wenn du von vorne auf die Spitze guckst, in einer starken Tunnelform läuft oder aussieht wie ein liegendes C. Diese sogenannte C-Curve kann durch das Pinchen gestaltet und verstärkt werden. 

Was ist Pinchen?

Pinchen bezeichnet eine Technik, die durch in Form Drücken des Modellagematerials mithilfe von Klammern und Zangen eine stark gebogene C-Curve erzeugt. Das Pinchen verleiht dem Nagel zudem eine bessere Statik und sorgt so für zuverlässigen Halt. Durch falsches oder zu starkes Pinchen kann es bei der Anwendung von Laien jedoch zu Haftungsproblemen an der Seitenlinie kommen. Auch um eventuelle Verletzungen des Naturnagels durch unsachgemäßes Pinchen zu vermeiden, sind diese Looks eher für die Umsetzung durch geübte Nageldesigner:innen zu empfehlen.

Erfahre alles über unsere liebsten
4 extremen Nagelformen

Nageldesignerin Nini zeigt dir, wie die einzelnen extremen Nagelformen aussehen, wie du sie umsetzt und welche Schwierigkeiten dabei auf dich warten können.

Moderne Mandelform:
Auffällige Eleganz – dünn und mit starker C-Curve

„Das Besondere an der modernen Mandelform ist, dass der Apex genau so hoch ist wie die Spitze des Nagels. Die Nageloberfläche verläuft somit gerade von hinten nach vorne. Der Apex liegt also weit hinten, bei der Old-School-Mandelform liegt er eher in der Mitte. Von den Seiten geht die Spitze der modernen Mandelform dann sehr steil nach oben mit scharfer Kante, aber wenn man von oben auf den Nagel schaut, dann sieht man die Mandelform. Diesen Look kann man sehr, sehr dünn arbeiten und die sogenannte „Kreditkartenstärke“ umsetzen. Ergänzt wird dieses mandelförmige Design von einem extremeren Tunnel (auch C-Curve genannt), sonst reicht die Stabilität nicht für eine lange Haltbarkeit. Ich finde die moderne Mandelform sehr edel und auffällig. Ich würde sie tragen, aber eher einen Mix mit der klassischen Mandelform draus machen, weil ich meine eigenen Nägel nicht so stark pinchen möchte, wie es für den extremen Look nötig wäre“, sagt unsere Nageldesignerin Nini.

Russische Mandelform (oder Russian Almond):
Für extravagante Nageldesigns

Die russische Mandelform, auch als Russian Almond bekannt, sorgt für einen edlen Auftritt und eine Portion Extravaganz in Sachen Nageldesign. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung der klassischen Mandelform, die auf den ersten Blick wie eine Stiletto-Form erscheinen kann. Erst bei genauerem Hinsehen, vor allem beim seitlichen Blick, sieht man die wohlgefeilte Mandelform. „Im Gegensatz zur klassischen Mandelform erscheint die Russian Almond so richtig kantig. Vor allem vorne geht es an der Spitze richtig kantig nach oben, während die Nagelform sonst von hinten nach vorne ganz gerade verläuft. Dieser Look wird auch sehr dünn und schmal gearbeitet und an den Seiten sehr schräg gefeilt. Der Nachteil der russischen Mandelform ist in meinen Augen, dass man die Nägel, vor allem, wenn man sie sehr kurz trägt, sehr stark pinchen muss. Nur dann laufen sie so schön zusammen, aber wenn man zu stark pincht, kann das deinen Naturnagel deformieren. Deswegen bin ich kein Fan der russischen Mandelform auf kurzen Nägeln. Auf sehr langen Nägeln muss man nur den vorderen Bereich pinchen, das ist weniger schädlich für den Naturnagel und meiner Meinung nach auch leichter umzusetzen. Ich persönlich würde dieses Nageldesign mit Acryl ausführen“, erklärt unsere Nageldesignerin Nini.

Pipe: Außergewöhnlich & bequem zu tragen

„Die Pipe verläuft gerade mit einem halbrunden Tunnel. Von der Seite sieht sie aus, als würde sie so nach oben gerade rauswachsen – sie weist einen 45-Grad-Winkel auf. Die Spitze ist eher rundlich und oval. Der Apex sitzt weit hinten, der gesamte Nagel geht geradlinig nach vorn. Die Pipe eignet sich für alle, die es schlichter mögen. Diesen Look kann man auch recht bequem etwas kürzer tragen“, sagt Nageldesignerin Nini. Auch hier gilt zu bedenken, dass die Pipe im Allgemeinen gepincht wird, der Tunnel hat eine 180-Grad-Wölbung, und damit können die gleichen Probleme auftreten wie bei der russischen Mandelform. Gefertigt wird die Pipe ähnliche wie die Square-Form mit etwas anders gefeilter Spitze. Wir finden für diesen Look ein „transparentes“ Design mit etwas Farbe wie einem dunklen, samtig-warmen Marsala-Rot und Nail Art Folien Flakes, beispielsweise in Gold, in der Spitze traumhaft schön.

Moderne Squareform:
Ein Klassiker neu entdeckt – mit viel Platz für Nail Art

„Die moderne Square-Form zeichnet sich ebenfalls durch einen starken Tunnel aus und wird sehr dünn gearbeitet, das verleiht ihr eine sportlich-filigrane Note. Früher wirkten die klassischen Square-Nails ja manchmal wie richtige Schaufeln, weswegen dieser Look eine Zeit lang nicht wirklich beliebt war. Bei der modernen Square-Form sitzt der Apex hinten und nach vorne hin geht der Nagel straight weg wie früher. Ich finde diesen Look sehr auffällig und wer sehr breite Finger hat, sollte lieber darauf verzichten“, findet unsere Nageldesignerin Nini. Allerdings bietet die moderne Square-Form einen immensen Vorteil: Für aufwendige Nail Art hast du hier definitiv genug Platz! Ein weiterer Vorteil ist, dass Square-Nails generell auch in einer kurzen Variante getragen werden können.

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.